In diesem Blog teile ich mit Dir, die 7+1 größten Fehler, die beim Schwimmenlernen gemacht werden und wie man diese Fehler vermeidet.
Mit meiner langjährigen Erfahrung als Schwimmlehrer fallen mir mehr und mehr Fehler auf, die beim Schwimmenlernen gemacht werden.
Tauchen wir direkt ein:
Diesen Fehler machen gerade Schwimm-Anfänger. Vor allem ängstliche und unsichere Kinder tendieren zu diesem Fehlerbild.
Beim Schwimmen ist das Ziel, so widerstandsarm wie möglich durch das Wasser zu gleiten.
Der Fehler, den so viele Kinder beim Schwimmenlernen machen, nennen wir Schwimmlehrer „Fahrradfahren“, da die Beinhaltung der des Fahrradfahrens ähnelt.
Hierbei führen Kinder die Knie zum Bauch und die Füße sind nach oben gezogen.
Korrekt sieht die Ausführung aus, wenn die Knie fest sind und die Füße spitz wie die von Ballerinas sind, damit man so wenig Widerstand wie möglich verursacht.
Dies kann man mit dem eigenen Kind üben, indem man es mit einem Schwimmbrett schwimmen lässt und somit die Beine isoliert bewegt werden.
Wenn dieses Fehlerbild entsteht, stellst Du Dich hinter Dein Kind, greifst die Knöchel Deines Kindes und führst die korrekte Bewegung durch.
Mit Nasenklammer meine ich keine tatsächliche Nasenklammer. Vielmehr dient es als Metapher für Kinder, die ihre Nase beim Tauchen zuhalten.
Dies machen Kinder, weil sie Angst haben, dass Wasser in die Nase kommt und sie sich verschlucken.
Erkläre Deinem Kind die wichtigste Regel beim Tauchen.
Euer Diaglog kann folgendermaßen aussehen;
Du: „Weißt du was die wichtigste Regel beim Tauchen ist?“
Kind: „Nein“ oder Dein Kind versucht die Regel zu erraten
Du: „Die wichtigste Regel beim Tauchen ist ...
unter Wasser wird nicht eingeatmet.
Kind: „Warum?“
Du: „ Wenn du unter Wasser einatmest, verschluckst du dich und das wollen wir nicht.
Über Wasser wird eingeatmet und unter Wasser hältst du entweder 1. die Luft an oder 2. pustet die Luft aus
- Du atmest aber unter Wasser niemals ein. Dann kann nämlich auch kein Wasser in Mund oder Nase kommen und du brauchst deine Nase nicht zuzuhalten.“
Mache es dann vor, mit dem Mund und der Nase mehrere Sekunden unterzutauchen.
Anschließend soll es Dein Kind nachmachen. Und im Handumdrehen ist das Problem gelöst.
Das schrittweise Reduzieren von Schwimmhilfen ist an fast jeder Schwimmschule die gängige Methode, Kindern das Schwimmen beizubringen.
Es herrschen jedoch die verrücktesten Mythen und Unwahrheiten über manche Schwimmhilfen.
Heute räumen wir damit auf!
Im Allgemeinen kann man sagen, dass zum Schwimmlernen, fest an den Körper verbundene Schwimmhilfen nicht gut geeignet sind.
Zum Plantschen und zur Wassergewöhnung kann man sie allerdings hervorragend nutzen.
Zu festverbundenen Schwimmhilfen zählen:
Die Kinder erleben mit diesen Schwimmhilfen nämlich nicht, dass sie untergehen, wenn sie sich falsch bewegen.Das ist wie Fahrradfahren mit Stützrädern: Sie bieten nur eine scheinbare Sicherheit und verzögern häufig das selbstständige Erlernen ohne sie, da das Kind das Gleichgewicht nicht halten muss.Eine bessere Alternative wären hierbei Laufräder, um bei der Fahrrad-Metapher zu bleiben.Eine bessere Alternative zu den Schwimmhilfen sind:
Diese sollten allerdings lediglich unter intensiver Aufsicht und einer Person, die ebenfalls im Wasser ist, benutzt werden.
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Damit kommen wir auch schon direkt zum nächsten Punkt.
Manche Eltern glauben, dass ihr Kind mit Schwimmhilfen sicher im Wasser ist.
Dass sie ihr Kind nicht mehr beaufsichtigen müssen, wenn es Schwimmhilfen an hat.
Das ist ein fataler Fehler!
Schwimmhilfen dienen hauptsächlich dazu, Kinder zu unterstützen, die nicht die nötige Technik oder Ausdauer haben, um eigenständig zu schwimmen.
Sie sind quasi eine Erweiterung der schon vorhandenen Schwimmfähigkeit, damit man schrittweise die Hilfen reduzieren kann, bis das Kind alleine schwimmt.
Sie dienen auf keinen Fall als Ersatz der Aufsichtspflicht, welche Eltern haben, wenn man im Schwimmbad ist.
Es kann schnell passieren, dass Kinder sich von Schwimmhilfen wie Nudeln, Flügeln oder Reifen lösen und plötzlich im Wasser nach Luft greifen.
Lass Dein Kind also niemals unbeaufsichtigt im Wasser - Auch wenn es Schwimmhilfen an hat.
Ich bin selbst Leistungsschwimmer und es wäre doch doppelmoralisch selbst 2 Stunden am Tag im Wasser eine Schwimmbrille zu tragen und anderen davon abzuraten.
Jein.
Was man wissen muss ist, dass das Seepferdchen-, Bronze- und Silber-Abzeichen nur als bestanden gelten, wenn das Kind, ohne Schwimmbrille tauchen kann und im besten Falle die Augen unter Wasser öffnen kann.
Deshalb ist es wichtig, während das Kind die Grundlagen des Schwimmens erlernt, von einer Schwimmbrille abzusehen.
Erst wenn es fortgeschrittener ist, d.h. erst bei der Fein- und Feinstform, wenn das Kind mehrere Minuten pro Schwimmbadbesuch mit dem Kopf unter Wasser sein muss, ergibt es Sinn eine Schwimmbrille zu benutzen.
Jedoch ist das wie gesagt unerheblich bei wenigen Sekunden, die das Kind tauchen muss, um einen Ring hochzuholen.
Vor allem ist es aber wichtig, damit das Kind sich daran gewöhnt, trotz der eingeschränkten Sicht, die Augen unter Wasser zu öffnen.
Wenn es nämlich mal unabsichtlich ins Wasser fallen sollte, wird Dein Kind keine Schwimmbrille tragen, weshalb es ein großer Bestandteil der Wassersicherheit ist.Wie löst man das Problem?
Erkläre Deinem Kind, dass es auch mal ungewollt ins Wasser fallen kann und sich nur dann wirklich orientieren kann, wenn es die Augen unter Wasser öffnen kann.
Fange damit an, Zuhause z.B. in der Badewanne oder im Waschbecken das Tauchen zu üben.
Überschütte Dein Kind sanft mit Wasser und lass es das Gesicht waschen. Bald wird es schon so weit sein, dass es das Gesicht unter Wasser taucht. Sag Deinem Kind dann, dass es ganz kurz die Augen unter Wasser aufmachen soll.
Wenn es das geschafft hat, wird es Klick machen und das Schwimmbrillen-Problem wird Vergangenheit sein.
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Die meisten Experten empfehlen Eltern, ihren Kindern das Schwimmen beizubringen oder beibringen zu lassen, sobald sie motorisch und kognitiv in der Lage dazu sind - in der Regel im Alter von 4 oder 5 Jahren.
Das bedeutet nicht, dass sie dann schon Experten im Schwimmen sein müssen, aber wenn sie sich so früh wie möglich im Wasser wohlfühlen und sich daran gewöhnen, werden sie eher früher als später Vertrauen und Vertrautheit mit dem Schwimmen entwickeln.
Wenn Du wartest, bis Dein Kind älter ist, nimmst Du Deinem Kind die Chance, die motorischen und koordinativen Fähigkeiten auszubauen. Was das Lernen auf lange Sicht einfacher machen und ansonsten für viele weitere Vorteile sorgen würde.
Viele Leute denken, dass ihr Kind mit dem Schwimmunterricht fertig ist, sobald es schwimmen kann, aber das ist nicht unbedingt richtig!
Schwimmen ist ein Ausdauersport, das heißt, wenn Du aufhörst, regelmäßig zu üben, kannst Du das Gelernte leicht vergessen, weil das Muskelgedächtnis nachlässt. Ein regelmäßiges Training in Deinem örtlichen Schwimmbad oder Gemeindezentrum wird dafür sorgen, dass Dein Kind selbstbewusst und kompetent im Wasser bleibt!
Schwimmen zu lernen erfordert Übung und Hingabe; ohne regelmäßige Übungseinheiten ist es für Kinder (und Erwachsene!) schwer, ihre Fähigkeiten im Wasser zu verbessern. Nimm Dir regelmäßig jede Woche Zeit für Schwimmübungen, damit Dein Kind langsam aber sicher mehr Vertrauen in seine Fähigkeiten gewinnt und schließlich verschiedene Schwimmzüge und Techniken beherrscht!
Meine Eltern gingen beispielsweise jeden Sonntag mit mir und meiner Schwester ins Schwimmbad. Es war das Beste!
Heutzutage gibt es ein großes Problem:
Viele Kinder müssen schwimmen lernen - Es gibt aber nicht genug Schwimmlehrer- und Schwimmschulen.
Die Folgen sind fatal. Überfüllte Schwimmkurse, lange Wartelisten, überteuerte Preise und hunderttausende Kinder, die nicht sicher schwimmen können.
Corona hat diesen negativen Trend auch noch bestärkt.
Manche Eltern wollen nichts mit dem Schwimmenlernen ihres Kindes zutun haben und stecken ihr Kind dann lieber in solche Schwimmkurse.
Durch Druck und Zwang wird den Kindern meist von einem wildfremden Schwimmlehrer das Schwimmen versucht beizubringen, da der Schwimmkurs in einer bestimmten Zeit abgehalten wird und alle Kinder gleichzeitig Erfolge erzielen sollen.
Was die meisten Eltern aber nicht wissen;
Eltern sind als Bezugsperson des Kindes bestens als Schwimmlehrer geeignet.
Wenn Du die Schwimmfähigkeit Deines Kindes in die eigene Hand nimmst, hast du viele Vorteile gegenüber klassischen Kursen:
Schwimmen zu lernen ist eine wichtige Fähigkeit, die jedes Kind beherrschen sollte - aber es findet nicht ohne Herausforderungen statt! Wenn Du diese häufigen Fehler vermeidest, wenn Du Deinen Kindern das Schwimmen beibringst, kannst Du ihnen helfen, starke Schwimmer zu werden, die sich in jedem Gewässer sicher und wohl fühlen. Also warte nicht länger - fange noch heute an, Spaß am Schwimmen zu haben! Worauf wartest du also noch? Tauche gleich ein!