Schwimmen ist mehr als nur eine Freizeitaktivität – es ist eine essentielle Fähigkeit, die das Leben retten kann und zahlreiche Vorteile für die körperliche und geistige Entwicklung bietet. Aber wann ist der richtige Zeitpunkt, um Kinder ins Wasser zu führen? In diesem Beitrag tauchen wir in die Tiefen des Schwimmens ein, von den ersten Wassergewöhnungsphasen bis hin zu fortgeschrittenen Techniken und Sicherheitsüberlegungen.

Das sind alle offiziellen Schwimmabzeichen, die man in Deutschland erreichen kann. Diese werden von der DLRG und dem DSV ausgestellt.

Das Schwimmabzeichen-System in Deutschland: Ein Überblick

In Deutschland existieren vier renommierte Schwimmabzeichen, herausgegeben von der DLRG ("Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft”) und dem DSV ("Deutschen Schwimm-Verband"). Diese dienen dazu, den Schwimmfähigkeiten eines Jeden ein Level zuzuordnen:

  1. Seepferdchen: Dieses Abzeichen erhalten Kinder meistens am Ende eines Anfängerschwimmkurses. Es bescheinigt grundlegende Fähigkeiten im Wasser, wie z.B. einen Sprung vom Beckenrand und das Schwimmen einer kurzen Strecke.
  2. Bronze (früher Freischwimmer): Hier müssen die Schwimmer schon längere Strecken zurücklegen, tauchen und verschiedene Schwimmtechniken zeigen.
  3. Silber: Für das silberne Schwimmabzeichen müssen die Schwimmer noch weitere und anspruchsvollere Aufgaben meistern.
  4. Gold: Das goldene Abzeichen stellt die höchste Stufe dar und erfordert eine hohe Schwimmkompetenz und Ausdauer.

Zusätzlich zu diesen "Jugendschwimmabzeichen" gibt es auch "Rettungsschwimmabzeichen" in den Stufen Bronze, Silber und Gold, welche spezielle Rettungsfähigkeiten im Wasser bescheinigen.

Arman Moradi, Schwimmlehrer, ehemaliger Leistungsschwimmer und der Gründer von swimly, wie er einem Kind das Schwimmen beibringt. Er sagt:„ Das Schwimmenlernen kann man in zwei Phasen einteilen: 1. Die Wassergewöhnung und 2. Das eigentliche Schwimmen, inklusive Tauchen und Sprünge vom Beckenrand. Die Gewöhnung an das Wasser kann bereits bei Neugeborenen starten. Das ist sogar empfehlenswert, denn es nutzt den natürlichen Tauchreflex und fördert durch die Bewegungsfreiheit im Wasser die motorische Entwicklung. Zudem intensiviert es die Bindung zwischen Eltern und Kind durch gemeinsame Erlebnisse. Diese frühe Wassergewöhnung legt den Grundstein für eine positive, vertraute Beziehung zum Wasser und ebnet den Weg für zukünftige Schwimmstunden. Wichtig dabei ist, stets für Sicherheit zu sorgen und unter professioneller Anleitung zu agieren. Das eigentliche Schwimmenlernen eignet sich dann in der Regel für Kinder ab 3 Jahren, da sie zu diesem Zeitpunkt motorisch und kognitiv bereit dafür sind. Sind Kinder bereits als Neugeborene oder Babys an Wasser gewöhnt, fällt ihnen das Schwimmenlernen später oft leichter.“

Einstieg ins Schwimmen: Ein Experte klärt auf

Interviewer : „Welches Alter eignet sich am besten, um mit dem Schwimmen zu starten?“

Arman Moradi (früherer Leistungsschwimmer und Schwimmlehrer): „Das Schwimmenlernen kann man in zwei Phasen einteilen: 1. Die Wassergewöhnung und 2. Das eigentliche Schwimmen, inklusive Tauchen und Sprünge vom Beckenrand. Die Gewöhnung an das Wasser kann bereits bei Neugeborenen starten. Das ist sogar empfehlenswert, denn es nutzt den natürlichen Tauchreflex und fördert durch die Bewegungsfreiheit im Wasser die motorische Entwicklung. Zudem intensiviert es die Bindung zwischen Eltern und Kind durch gemeinsame Erlebnisse. Diese frühe Wassergewöhnung legt den Grundstein für eine positive, vertraute Beziehung zum Wasser und ebnet den Weg für zukünftige Schwimmstunden. Wichtig dabei ist, stets für Sicherheit zu sorgen und unter professioneller Anleitung zu agieren. Das eigentliche Schwimmenlernen eignet sich dann in der Regel für Kinder ab 3 Jahren, da sie zu diesem Zeitpunkt motorisch und kognitiv bereit dafür sind. Sind Kinder bereits als Neugeborene oder Babys an Wasser gewöhnt, fällt ihnen das Schwimmenlernen später oft leichter.“

Kinder, die im Liegen die Strampelbeine auf dem Wasser des Schwimmbeckens ausführen. Es entstehen viele Spritzer.

Froschbeinschlag oder Strampelbewegung: Welcher Ansatz zu Beginn?

Wenn es um Froschbeinschlag gegenüber Strampelbewegung geht, scheiden sich die Geister. Einige sind der Ansicht, dass nur ein solider Froschbeinschlag ausreicht, um sicher im Wasser zu sein, während andere der Meinung sind, dass Kinder ihren eigenen Schwimmstil entwickeln sollten.

Ich bin der Meinung, dass der Froschbeinschlag zwar sehr effektiv, aber auch kompliziert und anfangs fehleranfällig ist. Ist er jedoch erst einmal korrekt erlernt, stellt er eine der einfachsten Techniken dar, um sich im Wasser fortzubewegen.

Wir raten daher, Kindern zunächst die Strampelbewegung beizubringen, zumindest bis sie das Seepferdchen-Abzeichen erreicht haben. Danach kann der Froschbeinschlag eingeführt werden. So gewinnen die Kinder schnell an Sicherheit im Wasser und haben später ausreichend Zeit, den Froschbeinschlag zu verinnerlichen.

In Bezug auf die Armbewegung setzen wir auf einfache Kreisbewegungen. Viele Schwimmschulen bezeichnen dies als „Pfeil und Bogen“ oder „Pizza schneiden und wegschieben“. Das Ziel sollte stets sein, dass die Kinder sich effizient von A nach B bewegen. Das oft gesehene Hundepaddeln ist weniger effektiv und zudem kräftezehrend.

Sicherheit geht vor: Worauf bei den Kleinsten zu achten ist

Egal ob Seepferdchen oder Goldabzeichen – Sicherheit im Wasser ist das A und O! Besonders für unsere kleinen Wasserentdecker, die gerade in die Welt des Schwimmens eintauchen, ist es ein absolutes Muss. Sie sind noch mitten im Entdecklungsprozess und verstehen die Wunder und Tücken des Wassers nicht immer. Die Neugier ist groß, doch oft fehlt die Erfahrung, um Gefahren im Wasser richtig einzuschätzen. Der Schlüssel? Von Beginn an das richtige Schwimmen und sicheres Verhalten beibringen. So tauschen wir Risiko gegen Spaß und sorgen für unvergessliche Wassermomente!

Mutter und Kinder, die in der Badewanne die Übungen der Tauch-Challenge machen und viel Spaß haben

Schwimmtipps vom Profi: Spielerische Wassergewöhnung

Von Arman Moradi, der als Leistungsschwimmer über 10 Jahre an der Spitze stand, zu den besten Sprintern Deutschlands zählte und bereits tausende Kinder im Schwimmen trainierte, kommt dieser Ratschlag: „Je früher, desto besser.“

Das Erlernen des Schwimmens gleicht eher einem Marathon als einem Sprint. Daher gilt das Sprichwort: „Übung macht den Meister“. Regelmäßige Besuche im Schwimmbad sind unerlässlich, um Kinder langsam und mit Spaß an das Element Wasser heranzuführen.

Viele Eltern sind sich oft nicht bewusst, dass sie aktiv in die Schwimmausbildung ihrer Kinder eingreifen können. Hierzu empfiehlt sich unsere Tauch-Challenge. Hier lernen Eltern, ihre Kinder eigenständig und spielerisch ans Wasser zu gewöhnen - und das alles bequem von zu Hause aus.

In dieser Challenge erwarten Sie zahlreiche Übungen und Aktivitäten, die Sie mit Ihrem Kind durchführen können. Von Montag bis Freitag erhalten Teilnehmer Zugang zu Videotutorials und weitere Extras, einschließlich einer WhatsApp-Gruppe, in der auch Arman aktiv ist.

Gesundheit im Schwimmbad: Risiken minimieren

Beim Schwimmen können verschiedene gesundheitliche Bedenken auftreten, insbesondere in öffentlichen Schwimmbädern:

  1. Ohrenentzündungen (Otitis externa): Feuchtigkeit im Ohr schafft ein ideales Umfeld für Bakterien. Das kann zu Entzündungen im äußeren Ohrkanal führen.
    • Schutzmaßnahme: Stelle sicher, dass Dein Kinder nach dem Schwimmen das Wasser gründlich aus den Ohren schüttelt oder abtrocknet. Ohrenstöpsel können auch helfen, das Eindringen von Wasser in die Ohren zu verhindern.
  2. Chlorempfindlichkeit: Chlor wird verwendet, um Bakterien im Poolwasser abzutöten, kann aber Hautirritationen, rote Augen und manchmal auch Atemprobleme verursachen.
    • Schutzmaßnahme: Nach dem Schwimmen sofort duschen, um Chlor von der Haut zu entfernen. Bei bekannten Chlorallergien sollte der Besuch von Salzwasser- oder Ozonfilterpools in Erwägung gezogen werden.
  3. Athletenfuß (Tinea pedis): Ein Pilz, der sich in warmen, feuchten Umgebungen wie Schwimmbadduschen und Umkleidekabinen ausbreitet.
    • Schutzmaßnahme: Immer Badeschlappen in öffentlichen Duschen und Umkleidebereichen tragen und Füße nach dem Besuch gründlich trocknen.
  4. Wasserübertragbare Krankheiten: Bakterien wie E. coli können in schlecht gewarteten Pools überleben.
    • Schutzmaßnahme: Kleine Kinder sollten regelmäßig (z.B. alle 30-60 Minuten) zum Toilettengang ermutigt werden, und Babys sollten in Schwimmwindeln und Gummihosen geschwommen werden. Alle sollten sich vor dem Eintritt in den Pool mit Seife duschen.
  5. Unfälle durch Rutschen und Springen: Nicht gesundheitlich im eigentlichen Sinne, aber ein Sicherheitsrisiko in nasser und rutschiger Umgebung.
    • Schutzmaßnahme: Kinder sollten angewiesen werden, nicht um den Pool herum zu rennen und immer sicherzustellen, dass die Wasserrutsche oder der Sprungbereich frei von anderen Schwimmern ist.

Indem Eltern diese Schutzmaßnahmen berücksichtigen und regelmäßig anwenden, können viele der häufigsten gesundheitlichen Bedenken und Risiken beim Schwimmen minimiert oder vermieden werden.

Kind und Mutter sind im Wasser und lernen das Wasser kennen. Das Kind wird an das Wasser gewöhnt.

Selbstvertrauen und psychisches Wohlbefinden durch Schwimmen

Selbstvertrauen im Wasser zu haben, ist für Kinder essentiell, sowohl für ihre Sicherheit als auch für ihre psychische Entwicklung.

  1. Emotionale Stärke: Durch das Erlernen neuer Fähigkeiten wie das Schwimmen, Springen vom Beckenrand oder Tauchen bauen Kinder Selbstvertrauen auf, das ihnen hilft, andere Lebensherausforderungen zu bewältigen.
  2. Soziale Interaktion: Schwimmen fördert das Zusammenspiel mit Gleichaltrigen, stärkt soziale Bindungen und steigert das Selbstwertgefühl.
  3. Stressabbau: Die beruhigende Wirkung des Wassers und die rhythmisches Schwimmen können Stress und Angst mindern.
  4. Körper und Psyche: Körperliche Aktivität wie Schwimmen steigert durch Endorphinausschüttung das allgemeine Wohlbefinden.
  5. Ziele erreichen: Beim Schwimmen lernen Kinder, sich Ziele zu setzen und diese durch Anstrengung und Durchhaltevermögen zu erreichen.

Abschlussgedanken

Schwimmen ist weit mehr als nur eine Möglichkeit, sich im Wasser zu bewegen. Es ist ein lebenswichtiges Können, ein Mittel zur persönlichen Entwicklung und ein Tor zu unzähligen wunderbaren Momenten. Durch frühzeitige und richtige Einführung, begleitet von spielerischer und sicherer Anleitung, kann Schwimmen für jedes Kind eine Bereicherung und Freude werden.

In diesem Artikel haben wir nicht nur technische und praktische Aspekte des Schwimmlernens betrachtet, sondern auch die psychologischen und gesundheitlichen Vorteile, die es bietet. Es ist unsere Verantwortung als Eltern, Lehrer und Gemeinschaft, unsere Kinder nicht nur zum Schwimmen zu ermutigen, sondern ihnen auch das nötige Wissen und die richtigen Fähigkeiten zu vermitteln, um sicher im Wasser zu sein.

Ängste beim Schwimmen. Wir haben alle in irgendeiner Form diese Angst erlebt, ob durch unsere eigenen Erfahrungen oder durch die Beobachtung unserer Kinder und Schützlinge. Es ist wichtig, diese Ängste zu verstehen und zu wissen, wie wir sie erfolgreich bewältigen können.

Mein Name ist Arman, ich bin der Gründer von swimly und in diesem Video geht es darum, wie Du Deinem Kind dabei helfen kannst, Ängste vor dem Wasser zu überwinden.

1. Verständnis der Angst

Was ist die Angst vor Wasser überhaupt? Die Aquaphobie, oder Wasserangst, ist eine spezifische Phobie, die Angst vor Wasser und dem Schwimmen umfasst. Diese weit verbreitete Angst betrifft sowohl Kinder als auch Erwachsene und kann das Erlernen und Genießen des Schwimmens erheblich beeinträchtigen. Ursachen können traumatische Erlebnisse, mangelnde Erfahrung oder negative Erfahrungen mit Schwimmkursen sein. Es ist wichtig, dass wir diese Ängste anerkennen und geeignete Maßnahmen zur Überwindung einleiten.

2. Häufige Ängste beim Schwimmen

Es gibt verschiedene Arten von Schwimmängsten. Das hier sind die häufigsten Ängste beim Schwimmen:

3. Techniken zur Überwindung der Ängste

Es gibt viele effektive Techniken, um diese Ängste zu überwinden. Hier sind die besten Methoden, Kindern dabei zu helfen, die Angst vor dem Wasser zu verlieren (Und warte auf den letzten Punkt, denn dieser ist der Wichtigste):

  1. Schwimmhilfen benutzen

Schwimmhilfen wie Schwimmflügel, Schwimmnudeln oder Schwimmbretter können Kindern helfen, sich sicherer zu fühlen, wenn sie im Wasser sind. Sie bieten Auftrieb, so dass das Kind das Gefühl hat, jederzeit Kontrolle zu haben und nicht untergehen zu können. Es ist wichtig, dass die Kinder langsam von der Abhängigkeit von diesen Hilfsmitteln entwöhnt werden, wenn sie an Sicherheit gewinnen.

1.Belohnung

Positive Verstärkung durch Belohnung kann Kindern helfen, ihre Ängste zu überwinden. Wenn ein Kind einen kleinen Fortschritt macht, wie zum Beispiel das Gesicht ins Wasser zu tauchen, sollte es gelobt und belohnt werden. Diese positive Assoziation motiviert das Kind, weiterzumachen und weitere Fortschritte zu machen.

2. Spiele

Spiele können dazu beitragen, die Angst vor dem Wasser zu verringern, indem sie den Fokus vom Schwimmen selbst auf eine lustige Aktivität lenken. Wasserspiele wie "Fang den Fisch", "Schatzsuche" oder "Wasserball" können die Kinder dazu ermutigen, sich im Wasser zu bewegen und dabei Spaß zu haben.

3. Entspannungstechniken

Methoden wie tiefe Atemübungen, Achtsamkeitspraktiken und progressive Muskelentspannung können Kindern helfen, ihre Ängste zu beruhigen und sich im Wasser wohler zu fühlen. Durch die Förderung der Entspannung können diese Techniken dazu beitragen, das Stressniveau zu senken, das oft mit der Angst vor dem Wasser verbunden ist. Die Kinder lernen, sich auf ihren Atem zu konzentrieren und ihre Muskulatur zu entspannen, was ihnen wiederum hilft, sich im Wasser sicherer zu fühlen.

4.Wassergewöhnung

Dies ist der erste Schritt zur Überwindung der Angst vor dem Wasser. Dabei wird das Kind allmählich an ****das Gefühl von Wasser auf der Haut gewöhnt. Dies kann durch Spiele, die das Spritzen und Plantschen von Wasser beinhalten, oder durch das allmähliche Eintauchen von Körperteilen in das Wasser erreicht werden. Das Ziel ist es, dem Kind zu helfen, Vertrauen in seine Fähigkeit zu gewinnen, im Wasser zu sein und sich darin wohlzufühlen.

4. Rolle der Eltern und Trainer bei der Angstüberwindung

Als Eltern und Trainer spielen wir eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung unserer Kinder und Schützlinge bei der Überwindung ihrer Schwimmängste. Es ist wichtig, dass wir geduldig und verständnisvoll sind und eine sichere und unterstützende Umgebung schaffen. Wir sollten immer eine positive Verstärkung bieten und unsere Kinder ermutigen, ihre Ängste zu überwinden.

5. Erfolgsgeschichten und Fallstudien

Es gibt viele inspirierende Geschichten von Menschen, die ihre Schwimmängste erfolgreich überwunden haben. Diese Geschichten zu teilen und zu analysieren kann uns wertvolle Einblicke geben und uns dabei helfen, Strategien zur Überwindung unserer eigenen Ängste oder der Ängste unserer Kinder zu entwickeln.

Die Überwindung der Schwimmangst ist ein wichtiger Schritt zum sicheren und genussvollen Schwimmen. Durch Verständnis, Geduld und die richtigen Techniken können wir diese Ängste überwinden und eine liebevolle Beziehung zum Wasser aufbauen. Es ist ein lohnender Weg, der es uns ermöglicht, das Schwimmen als eine bereichernde und freudige Aktivität zu erleben.

Ich hoffe dieser Beitrag war hilfreich. Falls ja, lass mich wissen und schreibe ein E-Mail an: arman@swimly-schule.de

Dein Arman

Das Seepferdchen Abzeichen ist für viele Kinder der erste Schritt zum sicheren Schwimmer, um sich in Notsituationen im Wasser selbst helfen zu können. Das Abzeichen sorgt außerdem dafür, dass das Kind ein Erfolgserlebnis hat und stolz auf sich sein kann.

In diesem Video erkläre ich Dir, was die 4 Anforderungen des Abzeichens sind und ich gebe Dir 5 Tipps, wie Dein Kind es in kürzester Zeit schafft.

Oft werde ich gefragt, ab wann man denn überhaupt mit dem Schwimmenlernen beginnen sollte.

Ich finde, dass das Schwimmenlernen schon bei der Wassergewöhnung anfängt und diese kann man mit Neugeborenen schon anfangen. Das tatsächliche Vorwärtskommen ergibt in meinen Augen ab dem vierten Lebensjahr Sinn, weil das Kind meistens ab dann motorisch und kognitiv in der Lage dazu ist.

Wichtig ist aber nicht unbedingt, wann Kinder das Schwimmen lernen und sich ihr erstes Schwimmabzeichen verdienen, sondern dass sie es überhaupt tun – auch in einem etwas späteren oder früheren Alter.

Ganz wichtig zu wissen ist, dass das Frühschwimmer-Abzeichen (Seepferdchen) kein Nachweis für sicheres Schwimmen. Wer bisher also nur das Seepferdchen erworben hat, muss weiterhin intensiv beim Schwimmen beaufsichtigt werden.

„Aber was sind denn jetzt die Anforderungen?"

fragt ihr euch bestimmt.

Ganz einfach;

Es gibt wie beim Führerschein einen praktischen und einen theoretischen Teil, den Schwimmlehrer und Bademeister sehen wollen:

Beim praktischen Teil müssen folgende 4 Punkte beherrscht werden:

  1. Als erstes muss Dein Kind alleine vom Beckenrand ins Wasser springen können.
  2. Anschließend muss es sofort los schwimmen und 25 Meter zurücklegen und das ohne Hilfestellung. Diese 25 Meter kann Dein Kind in Rücken- oder Bauchlage schwimmen. Dabei muss es keine Grundstilart beherrschen, wie z.B. das Brustschwimmen mit den Froschbeinen. Es reicht eine beliebige Schwimmtechnik aus. Die Hauptsache ist, dass Dein Kind von A nach B kommt.
  3. Beim Schwimmen soll es erkennbar ins Wasser ausatmen. Das kann das Blubbern ins Wasser sein.
  4. Dann muss Dein Kind einen Gegenstand, z.B. einen Tauchring, aus schultertiefem Wasser heraufholen. Hervorragend eignet sich dafür eine Treppe.

Für den theoretischen Teil muss Dein Kind die Baderegeln kennen. Ich persönlich bin da nicht so streng, dass ich das Kind alle Baderegeln ohne Fehler vorstellen lasse. Mir ist es wichtige, dass das Kind die Baderegeln verstanden hat. Dabei stelle ich gerne Fragen wie, was macht man denn vor dem Schwimmen. Darauf kann das Kind dann variabel antworten, wie z.B.:

Vor dem Schwimmen sollte man nicht zu viel und zu wenig essen und man sollte sich duschen.

Das wären dann direkt zwei abgehakte Punkte.

Wenn Du möchtest, dass ich ein Video speziell zu den Baderegeln und wie Dein Kind diese in kürzester Zeit lernt mache, schreibe es mir gerne in die Kommentare.

Wo kann man das Seepferdchen machen?

wissen viele Eltern z.B. garnicht genau.

Man kann das Seepferdchen in jeder Schwimmschule, beim Schulschwimmen und bei fast jedem Bademeister machen.

Das Seepferdchen-Abzeichen lässt sich also in nahezu jedem Schwimmbad machen, sofern die Prüfungsbedingungen gegeben sind.

Frag doch einfach mal vor Ort oder per Telefon nach!

Inklusive Prüfungsgebühr und zusammen mit einer Urkunde kostet das Seepferdchen-Abzeichen zwischen 10 und 15 Euro.

Wenn das Seepferdchen einmal erschwommen ist, lässt sich das Abzeichen dann einfach auf die Badehose oder den Badeanzug aufnähen oder bügeln.

Kommen wir ohne weiteres zu den 5 Tipps, wie Dein Kind in kürzester Zeit das Seepferdchen schafft:

1. Wassergewöhnung in den Alltag integrieren

Viele Kinder, die in unsere Schwimmschule geschickt werden, haben oft noch gar keine Erfahrungen mit dem Wasser gesammelt, was an sich auch nicht so schlimm ist. Es würde jedoch das Schwimmenlernen enorm vereinfachen und verschnellern, wenn das Kind schon im Alltag viel mit dem Wasser in Berührung gekommen wäre.

Hier sind einige Übungen für den Alltag mit Wasser:

Regelmäßiges Gesicht und Hände waschen.

In der Badewanne mit Spielzeug spielen.

Mit dem Kind auf dem Arm ins Schwimmbecken gehen und plantschen.

Sanft das Kind mit Wasser übergießen.

Eine kleine Wasserschlacht verantstalten.

Zuerst den Mund, dann Nase und Mund und dann die Ohren ins Wasser halten.

2. Baderegeln ausdrucken

Druckt euch die Baderegeln der DLRG aus, und hängt es beispielsweise an den Kühlschrank und übt es hin und wieder mit dem Kind.

Außerdem gibt es Ausmalbilder für Kinder, mit denen sie die Baderegeln üben können.

Eine PDF mit den Baderegeln und eine Website mit den Ausmalbildern zu den Baderegeln findest Du in der Videobeschreibung.

3. Mit ins Wasser gehen

Gehe unbedingt mit Deinem Kind in das Wasser und bleib auch dort, wenn Du Deinen Kind selbststädnig das Schwimmen beibringst. Bei Kindern, die noch nicht sicher schwimmen können, ist es ausgesprochen bedeutend, mit ins Wasser zu gehen. Zum einen kannst Du die Übungen besser vormachen, Du und Dein Kind seid immer auf Augenhöhe und ihr habt keine große Distanz zwischen euch, was die Kommunikation vereinfacht. Zum Anderen ist es ein enormer Sicherheitsfaktor, der gegeben ist, wenn Du als Aufsichtsperson mit im Wasser bist und wenn es sein muss, eingreifen kannst, falls Dein Kind Hilfe benötigt.

4. Vom Einfachen zum Schwierigen

Geht immer schrittweise vom Einfachen zum Schwierigen und vom Einzelnen zum Zusammengesetzten.

„Was heißt das genau?“

Um etwas Komplexes zu erreichen, wie die Grundlagen des Schwimmens zu erlernen, ist es sinnvoll, diese große Aufgabe in viele kleine Teilaufgaben aufzugliedern, da es dadurch immens leichter ist, das Ziel zu erreichen.

Es ist nämlich einfacher, wenn man die Bewegungen der Arme und Füße zuerst einzeln erlernt und später zu einer ganzen Bewegung zusammengesetzt.

Das gilt für die Wassergewöhnung, wie für das Gleiten und Schweben und das Vorwärtskommen im Wasser.

Beispielsweise kann man, bevor das Kind ganz alleine ins Wasser springt, es an den Händen halten oder in die eigenen Arme springen lassen.

Oder man lässt das Kind auf einer Nudel mit Flossen die richtigen Arm- und Beinbewgungen machen, bevor es ganz alleine im Wasser schwimmt.

Oder man lässt das Kind zuerst auf eines der oberen Treppen, gegebenenfalls mit Hilfestellung, tauchen, bevor es alleine aus schultertiefem Wasser taucht.

5. Korrekte Positionierung

Stehe immer vor Deinem Kind, wenn ihr im Wasser seid und Dein Kind auf dem Bauch schwimmt und die Arme benutzt. Und gehe dabei rückwärts, während Dein Kind auf dich zuschwimmt.

Dadurch kannst Du deinem Kind helfen, falls es eine Bewegung falsch ausführt oder in Not gerät.

Begegne Deinem Kind auch so oft wie es geht auf Augenhöhe, wenn ihr im Wasser seid!

Ein angemessener Abstand sorgt für eine einfache Kommunikation.

Die Position ist extrem wichtig im Wasser. Wenn Dein Kind schwimmt und immer mit dem Rücken zu Dir gedreht ist, kannst Du Deinem Kind einerseits kein Feedback geben, weil Deine Sicht eingeschränkt ist und andererseits kannst Du schlechter eingreifen, wenn es sich falsch bewegt oder in Not gerät. Also stelle Dich immer frontal zu Deinem Kind und gehe mit, wenn es schon schwimmen kann.

Außerdem solltest Du immer in Reichweite Deines Kindes sein, aber auch nicht so nah, dass Du einen Sog entstehen lässt, welches die Leistung Deines Kindes verfälschen könnte.

Zusammenfassung

Zusammenfassend ist das Seepferdchen Abzeichen ein wichtiger Schritt für Kinder, sichere Schwimmer zu werden und sich in Notsituationen im Wasser selbst helfen zu können.

Dieses Abzeichen vermittelt Kindern auch ein Gefühl der Leistung und sie können stolz auf sich sein.

In diesem Blog habe ich die vier Voraussetzungen für das Abzeichen erklärt und fünf Tipps gegeben, wie Dein Kind es in kürzester Zeit schaffen kann.

Es ist wichtig zu bedenken, dass das Seepferdchen-Abzeichen kein Beweis für sicheres Schwimmen ist. Daher sollten Kinder, die nur das Seepferdchen Abzeichen erreicht haben, trotzdem beim Schwimmen beaufsichtigt werden.

Ich hoffe dieser Beitrag war hilfreich. Falls ja, lass mich wissen und schreibe ein E-Mail an: arman@swimly-schule.de

Dein Arman

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